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Erneuerung der maschinellen Überschussschlammeindickung auf dem Klärwerk Steinhof

 

Da die wirtschaftliche und technische Nutzungsdauer der vorhandenen Eindickzentrifugen fast erreicht war, wurde im Rahmen der Erneuerung der maschinentechnischen Installationen die Möglichkeit genutzt, den Standort in ein zentrales neu zu errichtendes Bauwerk für die neue Schlammbehandlung und Nährstoffrückgewinnung zu verlegen. Die neue maschinelle Überschussschlammeindickung wurde wieder als Dekanteranlage konzipiert und für eine redundante Durchsatzleistung von bis zu 160 m³/h Dünnschlamm ausgelegt. 

Projektbeschreibung

Im Rahmen eines geförderten Projektes zur Entlastung des Klärwerks und Erhöhung der Energieproduktion wurde die bestehende Schlammbehandlung angepasst und um innovative Verfahrensstufen wie Thermodruckhydrolyse und Nährstoffrückgewinnung erweitert.

Da die wirtschaftliche und technische Nutzungsdauer der vorhandenen Eindickzentrifugen fast erreicht war, wurde im Rahmen der Erneuerung der maschinentechnischen Installationen die Möglichkeit genutzt, den Standort in ein zentrales neu zu errichtendes Bauwerk für die neue Schlammbehandlung und Nährstoffrückgewinnung zu verlegen.

Der Standort der Altanlage hatte den Nachteil, dass der eingedickte ÜS-Schlamm durch eine 250 m lange Leitung mit hohem Energie- und Betriebsaufwand für Pflege und Wartung der Pumpen in die vorhandene Faulung gefördert werden musste. Die deutliche Verkürzung des Dickschlammweges ermöglicht nun eine Optimierung des Eindickgrades in Bezug auf die Faulung.

Die Entscheidung, zur Eindickung des Überschussschlammes wieder Zentrifugen einzusetzen, wurde u.a. deshalb getroffen, da nur Dekanter auch ohne Zugabe von polymeren Flockungsmitteln betrieben werden können und damit eine direkte Nachentwässerung über die der Thermodruckhydrolyse vorgeschaltete Schneckenpresse ermöglicht wurde, eine Bedingung zur Realisierung einer alternativen Betriebsweise der Thermodruckhydrolyse.

Durch detaillierte Planung des Umschlusses und Schaffung von Provisorien konnte die Umrüstung der Anlage im laufenden Betrieb erfolgen.

Bearbeitete Anlagenteile

Erneuerung der folgenden Anlagenkomponenten

  • Zwei Eindickzentrifugen
  • Dünnschlammbeschickung und Anbindung
  • Polymeranlage und Dosierung (frachtspezifisch über TS-Messung)
  • Zentratspeicher und Pumpwerk
  • Verbindungsleitungen für Dünnschlamm, Dickschlamm und Zentrat
  • Neuerrichtung Schlammbehandlungsgebäude (L x B x H = 60m x 20m x 12m) zur Unterbringung der ÜSE gemeinsam mit weiteren Verfahrensstufen
  • Automatisierungstechnik unter Berücksichtigung variabler Betriebsweisen (fracht-/volumenstrombasiert)

Die Altanlage wurde zurückgebaut (Maschinen- und EMSR-Technik), die Umrüstung fand im laufenden Betrieb mit Hilfe von Provisorien statt.

Projektdaten

  • Ausbaugröße: 275.000 EW (Belastung rd. 350.000 EW)
  • 2 Zentrifugen: je 160 m³/h Dünnschlamm (4,5-8,0 g/l)
  • Schlammfracht: 6.370 t TR/a
  • Trockenrückstand: Dickschlamm 6-8% TR
  • Ansatzleistung pFM-Anlage: 1.000 l/h

Beauftragter Leistungsumfang

  • Objektplanung Ingenieurbauwerke
    • Lph. 1 – 9
    • örtl. Bauüberwachung
  • Fachplanung verfahrens- und maschinentechnische Ausrüstung sowie EMSR-Technik
    • Lph. 1 – 9
  • Tragwerksplanung
    • Lph. 1 – 9

Impressionen