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Umbau eines Nassschlammspeichers zum kombinierten Faulschlamm und -gasspeicher auf der Kläranlage Gifhorn

 

Bearbeitete Anlagenteile

Umbau eines Nassschlammspeichers zum kombinierten Speicher für Faulschlamm sowie für Faulgas. Neben wirtschaftlichen Vorteilen bietet diese innovative Kombination den Vorteil, den Austritt von klimaschädlichem Methangas (CH4) in die Atmosphäre zu vermieden. Die Anbindung erfolgt über eine Rohrbrücke mit kontinuierlichem Gefälle. Dadurch konnte eine sichere Ableitung von Schlamm und Schaum im Freigefälle realisiert werden.

  • Sanierung und Umbau Schlammspeicher zum kombinierten Schlamm- Gasspeicher
  • Neubau Gasfackel

Projektbeschreibung

Im Rahmen der Optimierung der Schlammfaulturmgruppe wurde die Anlage von Reihen- auf Parallelbetrieb umgestellt und die Behälter wurden baulich und technisch saniert. Da der zweite Faulbehälter als Schlammspeicher-Vorlage für die Entwässerung diente, musste hierfür eine neue Lösung gefunden werden ebenso wie für einen neuen Gasspeicher.

Dazu wurde ein vorhandener ehemaliger Schlammspeicher für die Nassschlammabfuhr ertüchtigt. Neben einer Sanierung der Bausubstanz wurde die GFK-Abdeckung entfernt und durch eine zeltförmige Folienabdeckung ersetzt. Der Behälter erfüllt nun die Doppelfunktion eines Schlammspeichers als Vorlage für die Schlammentwässerung und als Gasspeicher für das Faulgas. Unterhalb der Folienabdeckung ist eine Membran eingespannt, die ein variables Speichervolumen für das Faulgas darstellt. Da dieses Speichervolumen in direktem Kontakt mit dem gefaulten Schlamm steht, wird das Nachgaspotenzial des Schlammes vollständig aufgefangen und genutzt. Gleichzeitig wird das Ausgasen von klimaschädlichem Methangas (CH4)

in die Atmosphäre vermieden. Da der Gasspeicher drucklos ist, wird das Gas hinter dem Speicher durch ein redundant aufgebauten Gasverdichter auf den für den Betrieb des BHKW notwendigen Vordruck gebracht. Ebenfalls neu errichtet wurde eine Gasfackel.

Die Zuleitung zum kombinierten Speicherbehälter wurde durch eine oberirdische Rohrbrücke realisiert. Diese Lösung wurde gewählt, da der Schlamm stark zum Schäumen neigt. Ein Transport über Pumpen und erdverlegte Rohrleitungen führte in der Vergangenheit wiederholt zu Problemen. Die neue Ableitung erfolgt über eine gerade Freigefälleleitung hinsichtlich der Schlamm- und Schaumableitung. Gleichzeitig bietet die große Oberfläche des Schlammspeichers genügend Raum, um den Zerfall des Schaums zu gewährleisten. Die Schlammumwälzung erfolgt mit drei außenliegenden Propeller-Rührwerken, die durch die Behälterwand nach außen geführt sind.

Projektdaten

  • Durchmesser Nassschlammspeicher: 25 m
  • Schlammspeichervolumen: 1.500 m3
  • Gasvolumen: 500 m3
  • Oberirdische Rohrbrücke: bis 10 m Höhe
  • Gasfackel: 220 m3/h
  • Schlammmenge: 115 m3/d
  • Gasmenge: 1.800 m3/d

Leistungsumfang

  • Objektplanung Ingenieurbauwerke (Lph. 1 – 3; 5 – 9, örtl. Bauüberwachung)
  • Fachplanung verfahrens- und maschinentechnische Ausrüstung sowie EMSR-Technik (Lph. 1 – 3; 5 – 9)