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Neubau und Sanierung der Faulung auf der Kläranlage Oldenburg

 

Projektbeschreibung

Der Primär- und Überschussschlamm der Kläranlage Oldenburg mit 210.000 EW soll gemeinsam mit den im Verbandsgebiet anfallenden Fremdschlämmen ausgefault und entwässert werden.

Bisher konnte auf der Kläranlage Oldenburg aus Kapazitätsgründen nicht der gesamte Klärschlamm ausgefault werden, so dass ein Teil des angelieferten Fremdschlammes ohne weitere Stabilisierung entwässert und entsorgt werden musste. Im 1. Bauabschnitt werden die bestehenden Türme durch Neubau von zwei Faultürmen, mit einem zusätzlichen Gesamtvolumen von 10.000 m³, erweitert. Im 2. Bauabschnitt wird der bestehende kleine Faulturm mit 3.000 m³ Nutzvolumen saniert und zum Faulschlammspeicher umgerüstet.

Mit der Bauausführung im 2. Bauabschnitt wurde festgestellt, dass der alte eiförmige Faulturm mit 6.300 m³ Nutzvolumen aufgrund der Bausubstanz nicht sanierungfähig ist. Der eiförmige Faulturm wird im anstehenden 3. Bauabschnitt zurück gebaut. An der Position vom zurück gebauten eiförmigen Faulturm ist der Neubau von Faulturm 1 geplant.

Mit der Planung sind innovative Verfahren wie der Einsatz der MAP-Fällung bzw. der thermischen Desintegration zu prüfen. Ziel des Vorhabens ist, den gesamten Klärschlamm zukünftig anaerob auszufaulen und durch die energetische Verwertung des Klärgases eine autarke Energieversorgung der Kläranlage zu erreichen.

Diese Maßnahmen haben zur Folge, dass sich die zu entsorgende Schlammmenge durch das verbesserte Entwässerungsergebnis und zusätzlich abgebauten Feststoffmengen insgesamt vermindert. Darüber hinaus soll ein möglichst flexibles System der Schlammbehandlung aufgebaut werden, sodass zukünftige Anforderungen hinsichtlich der veränderten Klärschlammmengen, Schlammqualitäten sowie veränderte Rahmenbedingungen der Klärschlammentsorgung berücksichtigt werden können.

Der Neubau, Umbau sowie die Sanierung und Inbetriebnahme der Schlammbehandlung erfolgt unter Aufrechterhaltung der betriebssicheren Schlammbehandlung über die gesamte Bauphase.

Die zwei neuen Faultürme wurden als zylindrische Behälter aus Stahlbeton mit Zentralrührwerk errichtet. Die Zugänglichkeit der Behälterköpfe wird durch einen neuen außenliegenden Treppenturm und eine Bedienbrücke zu den vorhandenen Faultürmen erreicht. Die Faultürme wurden auf einer tiefgegründeten Sohle als vorgespannte Behälter in Gleitschalungsbauweise errichtet, wodurch die reine Bauzeit der Behälter (Betonierzeit) minimiert werden konnte.

Für die Anlagentechnik wurde ein vorhandener Rohrkanal erweitert und ein Gasmessraum zwischen den Behältern neu errichtet.

Eine beheizter Fettannahmebunker von rd. 13 m³ unmittelbar neben den neuen Faultürmen mit großer Zufahrt sichert eine flexible Annahme der Co-Substrate.

Bearbeitete Anlagenteile

Faultürme

  • Neubau von zwei Faultürmen mit je 5.000 m³ (Bauform europäisch flach) für die Ausbaugröße von 210.000 EW
  • Sanierung und Umbau eines Faulturmes mit 3.000 m³ zu einem Faulschlammspeicher (Bauform klassisch europäisch)

Schlammbehandlung

  • vollständige maschinentechnische Ausrüstung für alle Faultürme
  • Neubau vom Rohschlammpumpwerk im bestehenden Betriebsgebäude
  • Neuordnung der Schlammbehandlung und Schlammströme
  • Sanierung und Umbau eines Faulschlammspeichers zum Rohschlammspeicher
  • Neubau einer Fett- und Co-Substratannahme
  • Erneuerung des Heizungssystems

Projektdaten

  • Volumen Neubau Faulturm 2 = 5.000 m³
  • Volumen Neubau Faulturm 3 = 5.000 m³
  • Volumen Sanierung Faulschlammspeicher = 3.000 m³
  • Volumen Sanierung Rohschlammspeicher = 230 m³
  • Volumen Fett- und Co-Substratannahme = 13 m³
  • Schlammmengen = 820 m³/d
  • Klärgasmenge = 9.300 Nm³/d
  • Rohschlammpumpwerk = 5 x 20 m³/h
  • Erdgasheizkessel = 2 x 1.020 kWth

Beauftragter Leistungsumfang

  • Objektplanung Ingenieurbauwerke
    • Lph. 1 – 9
    • örtl. Bauüberwachung
  • Fachplanung technischer Ausrüstung für Maschinen- und EMSR-Technik
    • Lph. 1 – 9
  • Tragwerksplanung
    • Lph. 1 – 6

Impressionen