Neubau BHKW als Mikrogasturbine mit Gebäude auf dem Klärwerk Marschacht
Ausgangssituation
Neubau einer Faulung und eines Gasspeichers, Installation einer Mikrogasturbine (30 kWel). Reduzierung des elektrischen Fremdbezuges der Kläranlage um 30%, weitgehend vollständige Deckung des Wärmebedarfes.
Die Anlagenkapazität der Kläranlage Marschacht musste von rd. 15.000 EW auf rd. 20.000 EW erweitert werden. Im Rahmen eines Variantenvergleiches hat sich der Bau einer Faulung und einer Verstromung mittels Mikrogasturbine als wirtschaftlichste Variante herausgestellt.
Umsetzung
Das erzeugte Faulgas gelangt über einen Faulgasspeicher zu einer Mikrogasturbine. In der Mikrogasturbine erfolgt die Stromproduktion aus dem Faulgas. Die erzeugte Energie wird genutzt, um den elektrische Fremdbezug der Kläranlage um rund 30% zu reduzieren. Die Mikrogasturbine wurde gewählt, weil sie sich durch einen besonders störungsunempfindlichen Betrieb auszeichnet. In einem Wärmetauscher wird dem Abgas thermische Energie entzogen. Die Wärme wird genutzt, um sowohl die Faulung als auch die Betriebsgebäude zu versorgen. Eine weitgehend vollständige Deckung des Wärmebedarfs aus der Abwärme konnte erreicht werden.
Aufgrund einer Abgasklappensteuerung konnte auf den Bau eines Notkühlers verzichtet werden, was weitere wirtschaftliche Vorteile mit sich bringt.
Die Mikrogasturbine, die Heizungsanlage sowie die EMSR-Technik wurden in einen freien Raum im bestehenden Betriebsgebäude integriert. Um im Bedarfsfall eine Zufeuerung von Primärenergie zu ermöglichen, wurde ein Flüssiggastank vorgesehen. Dadurch konnte eine kostenintensive Herstellung einer Erdgasleitung über mehrere Kilometer vermieden werden.
Projektdaten
- Faulgasmenge 272 m³/d
- Installierte elektrische Leistung 30 kW
- Methangehalt ca. 65 %
- Gasspeicher 90 m³
Ausgeführter Leistungsumfang
- Konzeptstudie zur Energieoptimierung der Kläranlage Marschacht
- Fachplanung verfahrens- und maschinentechnische Ausrüstung sowie EMSR-Technik (Lph. 2 – 8)