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Anpassung, Erneuerung und Sanierung auf Grundlage einer Zustandsbewertung in 8 Bauabschnitten auf dem Klärwerk Osnabrück-Eversburg

 

Aufgrund der abschnittweisen Errichtung des Klärwerkes und durch die zunehmende Umstellung des Kanalnetzes von Misch- auf Trennsystem mussten differenzierte Maßnahmen entwickelt und realisiert werden. Eine detaillierte Zustandsbewertung diente als Grundlage und als Masterplan für Investitionsentscheidungen und deren zeitliche Umsetzung. Die Durchführung erfolgte in mehreren Bauabschnitten, umfassend:

  • Neubau eines Faulbehälters (4.000 m³) mit Maschinenhaus und Schlammpumpwerk, Erweiterung der BHKW-Anlage und Innensanierung des vorh. Faulbehälters (6.300 m³).
  • Umbau der Einlaufkonstruktionen in allen 4 Nachklärbecken.
  • Neubau Speicherbecken (5.000 m³) und Zulaufpumpwerk (Qmax = 9.700 m³/h).
  • Neubau von zwei Vorklärbecken inkl. PS-Pumpwerk.
  • Neuordnung des Faulschlammbehandlungsbereiches und der Gasspeicherung realisiert.
  • Erneuerung der maschinellen ÜS-Eindickung.
  • Neubau einer fünften Beckengruppe mit Belebungs- und Nachklärbecken.
  • Schrittweise Sanierung und Optimierung der Beckengruppen 1 bis 4.

Projektbeschreibung

Das Klärwerk Eversburg wurde seit 1914 abschnittsweise errichtet. Aufgrund des Alters weisen die einzelnen Abschnitte sehr unterschiedliche Abnutzungen auf. Durch zunehmende Umstellung des Kanalnetzes von Misch- auf Trennsystem hat sich zudem der mittlere Trockenwetterzufluss zum Klärwerk erhöht, während die regenbedingten Extremzuflüsse geringer geworden sind. Dies war bei der Planung zu berücksichtigen (Begrenzung von Qmax zur Biologie und Tagesausgleich).

Zur vorausschauenden Finanzplanung und zur Definition sinnvoller Maßnahmenpakete hat die PFI für das Klärwerk eine detaillierte Zustandsbewertung erstellt. Diese dient als Grundlage und Masterplan für Investitionsentscheidungen und deren zeitliche Umsetzung (Gesamtbetriebs- und Sanierungskonzept).

Alle wesentlichen Maßnahmenpakete wurden von PFI bearbeitet.

Bearbeitete Anlagenteile

Erweiterung/Sanierung der Schlammfaulung:

  • Neubau eines Faulbehälters (4.000 m³) mit Maschinenhaus und Schlammpumpwerk
  • Erweiterung der vorh. BHKW-Anlage um 2 Module à 520 kWel
  • Innensanierung und Leistungssteigerung des vorh. Faulbehälters (6.300 m³)
  • Erneuerung der zugehörigen EMSR-Technik

Optimierung der vorhandenen Nachklärung:

  • Durchführung einer Strömungssimulation
  • Umbau der Einlaufkonstruktionen in allen 4 Nachklärbecken
  • Im Ergebnis deutliche Verbesserung und Stabilisierung des Schlammindex

Neuordnung und Sanierung des Zulaufbereiches:

  • Neubau eines Speicherbeckens (5.000 m³) zum Tagesausgleich mit Pumpwerk
  • Neubau des Zulaufpumpwerkes (Qmax = 9.700 m³/h)
  • Erneuerung der Rechenstufe als 3-straßige Feinrechenanlage
  • Neubau einer Rechenanlage im Zulauf zum Speicher Ost
  • Neubau einer Annahmestation für Kanalspülgut
  • Neubau einer Sandwasch- und Containeranlage für KA-Sand und Kanalspülgut
  • Neubau eines Verteilers zur Vorklärung
  • Neubau einer Stahlhalle zur Einhausung der Anlage mit Abluftabsaugung/ -behandlung

Ersatz der vorhandenen rechteckigen Vorklärung:

  • Neubau von zwei runden Vorklärbecken, Durchmesser 23 m
  • Neubau eines zugehörigen Primärschlammpumpwerkes

Neuordnung des Faulschlammbehandlungsbereiches und der Faulgasspeicherung:

  • Neubau von zwei runden Faulschlammspeichern, V = je 1.500 m³
  • Neubau eines Faulschlamm-Pumpwerks mit integriertem Filtratwasserpumpwerk,
  • Neubau eines runden Konditionierungsbehälter, V = 450 m³
  • Erneuerung der Kalkmilchaufbereitung mit Lösch- und Vorratsbehälter, Brüdenbehandlung und Wägeeinrichtung
  • Sanierung der bestehenden Schlammlagerhalle
  • Erneuerung Wärmedämmung und Fassade des eiförmigen Faulbehälters (V = 6.300 m³)
  • Neubau eines gewichtsbelasteten Niederdruck-Gasspeicher (V = 1.500 m³)
  • Zugehörige Installation, Automatisierung und Einbindung in die bestehende PLT

Erneuerung der maschinellen ÜS-Eindickung:

  • Demontage der bestehenden Anlagentechnik
  • Renovierungsarbeiten Maschinengebäude
  • Erneuerung von zwei Stück Siebbandeindicker (Q = 60 m³/h, TS = 480 kg/h)
  • Erneuerung/Ertüchtigung der Dünn- und Dickschlammförderung
  • Erneuerung einer neuen FHM-Aufbereitung und Bevorratung
  • Erneuerung der zugehörigen Schaltanlagen und Automatisierungstechnik

Kapazitätserhöhung der Belebungsanlage von 250.000 EW auf 350.000 EW begonnen durch Neubau einer 5.Beckengruppe, umfassend:

  • Bemessung der gesamten Belebungsanlage für eine Belastung von 350.000 EW
  • Neubau einer 5. Beckengruppe, umfassend:
  • Zwischenpumpwerk
  • Belebungsbecken (V = 12.000 m³) mit Nachklärbecken (Durchmesser: 40 m)
  • Verdichterstation
  • ÜS- / RLS-Pumpwerk, MID-Schacht, Messhaus und Ablaufschacht
  • Schaltungs- und Automatisierungstechnik
  • Neubau eines neuen ÜS-Vorlagebehälters (V = 180 m³)

Schrittweise Sanierung und Optimierung der bestehenden Beckengruppen 1 bis 4, umfassend:

  • Umbau und Optimierung der Zulaufverteilung auf die Belebungsbecken 1 bis 4
  • Optimierung und Sanierung der Bio-P-Becken
  • Austausch der Oberflächenbelüftung gegen hocheffizientes Druckbelüftungssystems
  • Umstellung von einer intermittierenden auf eine vorgeschaltete Denitrifikation
  • Erneuerung der Fällmitteldosierung
  • Neubau von zwei Verdichterstationen
  • strömungstechnische Optimierung der Nachklärbecken 1 bis 4

Leistungsphasen

  • Objektplanung Ingenieurbauwerke nach § 41 ff HOAI einschl. Verfahrens- und Prozesstechnik (Lph. 1 – 9, örtl. Bauüberwachung)
  • Fachplanung technische Ausrüstung für Maschinen- und EMSR-Technik nach § 53 ff HOAI (Lph. 1 – 9)

Impressionen