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Erneuerung der Rechen- und Sandfanganlage auf dem Klärwerk Göttingen

 

Veranlassung

Es wurde eine dreistraßige Rechenanlage erstellt mit Grobrechen als Greiferrechen mit 40 mm Stababstand sowie Filterstufenrechen mit 3 mm Spaltweite. Zusätzlich steht noch ein mit Elektroschiebern abgesperrtes Notumlaufgerinne zur Verfügung. Das Rechengut wird in zwei Waschpressen behandelt. Das Gebäude ist mit einer regelbaren Abluftabsaugung versehen, die über eine Abluftbehandlung mit einem Kompakt-Biofilter verfügt. Die Errichtung der Anlage erfolgte unter Aufrechterhaltung des Kläranlagenbetriebes bei sehr beengten Platzverhältnissen.

Die Stadtentwässerung Göttingen betreibt zur Reinigung der im Stadtgebiet anfallenden Abwässer eine zentrale mechanisch-biologische Kläranlage. Zunehmende Anschlusswerte, weitergehende Anforderungen sowie ein neuer Bewirtschaftungsplan der Leine erforderten einen Ausbau der Anlage. Auf der Grundlage eines Planfeststellungsbeschlusses erfolgte die Erweiterung am vorhandenen Kläranlagenstandort. Als einer der letzten Bauabschnitte wurde die Erneuerung der Rechen- und Sandfanganlage realisiert.

Technisches Konzept

Die Rechenanlage ist dreistraßig konzipiert. Jede Straße hat eine Breite von 1,60 m und wird im Normalfall mit maximal dem Trockenwetterzufluss (Qh, TW = 3.450 m³/h) beschickt. Zusätzlich steht noch ein mit Elektroschiebern abgesperrtes Notumlaufgerinne zur Verfügung.

In jeder Rechenkammer ist ein Grobrechen als Greiferrechen mit 40 mm Stababstand sowie ein Filterstufenrechen mit 3 mm Spaltweite installiert. Durch eine Wasserspiegeldifferenzmessung schaltet der Rechen bei entsprechender Belegung mit Rechengut ein, transportiert das Gut schrittweise aus der Flüssigphase und wirft es in ein Transportsystem ab.

Das Rechengut wird in zwei Waschpressen behandelt, wobei die Behandlung zweistraßig für jeweils die Gesamtanfallmenge ausgelegt ist und das Rechengut wahlweise in eine der beiden Pressenzuführungen abgeworfen werden kann. Die Rechengutförderung von den Rechen über die Presse zu den Containern erfolgt mittels gekapselter Spiralförderer, die für die Feinrechenstraße durchgehend redundant ausgelegt sind.

Für die Grobrechenschiene ist zusätzlich ein Förderband vorgesehen, um bei hohem Fettanfall die Pressen umgehen und direkt auf die Container abwerfen zu können. Der Abwurf des behandelten Rechengutes erfolgt vollautomatisch durch Spiralförderer in vier 7 m3-Container, die auf elektrisch verfahrbaren Wagen aufgestellt sind.

Das Gebäude ist mit einer regelbaren Abluftabsaugung versehen, die für einen sechsfachen Luftwechsel (18.000 m³/h) ausgelegt ist. Die Abluftbehandlung erfolgt in den neben dem Gebäude aufgestellten Kompakt-Biofiltern.

Die Errichtung der Anlage erfolgte unter Aufrechterhaltung des Kläranlagenbetriebes bei sehr beengten Platzverhältnissen. Zur Einbindung der Anlage mussten die Zulaufsammler auf dem Kläranlagengelände umgebaut und angepasst werden. Die durchzuführenden Umschlüsse waren äußerst schwierig zu realisieren und bedurften einer sorgfältigen planerischen Vorbereitung.

Das vorhandene alte Rechengebäude wurde anschließend zur Sandbehandlung umgebaut.

Wichtige Projektdaten

  • Abwassermenge TW 76.000 m3/d
  • Trockenwetterspitze 3.500 m3/h
  • Regenwetterspitze 9.500 m3/h

Leistungsumfang

  • Objektplanung Ingenieurbauwerke nach § 41 ff HOAI: (1 – 9 komplett, Örtliche Bauüberwachung)
  • Fachplanung technische Ausrüstung für Maschinen- und EMSR-Technik nach § 53 ff HOAI einschließlich Verfahrens- und Prozesstechnik: (1 – 9 komplett)
  • Tragwerksplanung nach § 49 ff HOAI: (1 – 6 komplett)
  • Inbetriebnahme, Bestandpläne

Impressionen