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Neues Stadtquartier in Leipzig

 

Die Leipzig 416 GmbH plant auf dem Gelände des ehemaligen preußischen Freiladebahnhofs nördlich des Leipziger Hauptbahnhofes ein neues Stadtquartier. Das im Plangebiet anfallende Niederschlagswasser soll umfassend im Quartier zurückgehalten und durch innovative Methoden bewirtschaftet werden. Durch dezentrale und semidezentrale Lösungsansätze soll der Abfluss aus dem Gebiet verhindert und der lokale Wasserkreislauf gefördert werden.

Das Stadtquartier hat eine Größe von rd. 25 ha und kann in verschiedene Teilgebiete (öffentliche Flächen, private Baufelder, Schulcampus und KiTa, parknahe Wohnstraßen, öffentliche Grünfläche, Sportpark) untergliedert werden. Für die einzelnen Teilgebiete sind gesonderte Entwässerungskonzeptionen entwickelt worden.

Das Regenwasserkonzept für das neue Stadtquartier auf den ehemaligen preußischen Freiladebahnhof basiert auf den drei Bausteinen Verdunstung, Retention und Versickerung, die die Voraussetzung für ein vitales Stadtklima bilden

Die öffentlichen Straßen und Plätze werden an eine neue Regenwasserkanalisation und drei semidezentrale Versickerungsanlagen angeschlossen. Auf eine klassische zentrale Entwässerung mit Ableitung in ein Fließgewässer wird verzichtet. Stattdessen wird die semidezentrale Entwässerung durch weitere dezentrale Maßnahmen, wie Versickerungs-möglichkeiten in den straßenbegleitenden Grünflächen, unterstützt. Die geplanten Baumbepflanzungen entlang der Straßen spenden Schatten und verringern ein Aufheizen der befestigten Flächen.

Bei der baulichen Umsetzung der Wohnbebauung soll durch umfangreichen Bodenaustausch eine Versickerung auf den Grundstücken ermöglicht werden. Die Verdunstungsrate wird durch die geplanten Gründächern und durch eine begrünte Innenhofgestaltung erhöht. Die Gründächer und die zusätzlichen Speicherlamellen auf den Tiefgaragendächern sorgen für ein ausreichendes Retentionsvolumen. Das zurückgehaltene Regenwasser kann gespeichert werden und steht für eine weitere Nutzung zur Verfügung.

Auf dem Schulcampus und den Kindertagesstätten wird ebenfalls eine naturnahe Regenwasserbewirtschaftung angestrebt. Aufgrund der beengten Platzverhältnisse wird eine ausschließliche Muldenversickerung auf dem Campusgelände als nicht zielführend angesehen. Stattdessen wird eine kombinierte Regenwassernutzung mit einer Mulden- und Rigolenversickerung empfohlen.

Für eine ortsnahe Versickerung in den parknahen Wohnstraßen und im Sportpark wurden Lösungsvorschläge erarbeitet und notwendige Retentionsgrößen in Abhängigkeit von verschiedenen Bodenbedingungen erarbeitet. Die zentralen Parkflächen ermöglichen durch eine Muldenvertiefung auf der gesamten Fläche, dass das Oberflächenwasser in einem Jahrhundertregen schadensfrei zwischengespeichert werden kann.

Zusammenfassend sorgen die innovativen und naturnahen Methoden zum Erhalt des Wasserkreislaufes. Durch die dezentrale und semidezentrale Anordnung können die Maßnahmen flexibel den einzelnen Flächen im Planungsgebiet angepasst werden. Die Erhöhung der Versickerung- und Verdunstungsrate sowie das geschaffene Retentionsvolumen sorgt im geplanten Stadtquartier für ein gesundes Mikroklima, welches sich auch positiv auf das Stadtklima auswirkt.

Leistungsumfang

  • Hydraulische Berechnung und technische Ausführung des Regenwasserkanalnetzes
  • Dimensionierung und technische Ausführung der Versickerungsanlagen

  • Dimensionierung der notwendigen Rückhaltvolumen in den privaten Baufeldern (Dach- und Tiefgaragenlamellen sowie Versickerungsanlagen)
  • Überflutungsüberprüfung nach DIN1986 für die einzelnen Baufelder
  • Gekoppelte Überflutungsüberprüfung für das gesamte Areal
  • Gesamtkonzept zur Regenwasserbewirtschaftung

Impressionen