Zurück

Neubau thermisch-chemische Desintegration auf der Kläranlage Löhne

 

Bearbeitete Anlagenteile

Installation einer thermisch-chemischen Desintegration nach „Pondus-Verfahren“ auf der KA Löhne, Behandlung von rd. 2,2 m³/h eingedicktem ÜSS, Nutzvolumen Aufschlussreaktor 5,5 m³, Desintegration des Schlamms bei rd. 65 °C über 2 h, Installation des Zubehörs wie Zirkulations- und Abzugspumpe, Wärmetauscher, Natronlaugetank und Schaltanlage, elektrotechnische Einbindung der neuen Komponenten, Installation Abtankplatz mit Havarieschacht, Massiver Hallenanbau zur Aufstellung neuer Anlagenteile.

  • Neubau Zellaufschlussreaktor mit Wärmetauschern Schlammerwärmung und -kühlung
  • Neubau Natronlaugetank, Annahme- und Dosierstation, Abtankplatz mit Havarieschacht
  • Hallenanbau an Schlammbehandlungsgebäude mit gesondertem Niederspannungsschaltraum
  • Einbindung aller Komponenten und Neuinstallation zugehörige EMSR-Technik

Projektbeschreibung

Der Faulbehälter der Kläranlage Löhne wies eine hohe Raumbelastung und eine kurze hydraulische Verweilzeit auf. Für eine ausreichende Stabilisierung des Schlamms musste die Faulung im thermophilen Bereich von 55 °C betrieben werden. Um einen schnelleren und weitergehenden Abbau zu erreichen und die Umstellung auf einen mesophilen Anlagenbetrieb bei 37 °C zu ermöglichen, wurde eine thermisch-chemische Desintegration nach dem Pondus-Verfahren installiert. Hierbei wird der eingedickte Überschussschlamm mit 50%iger Natronlauge versetzt und in einem Reaktor auf 60 °C bis 70 °C erwärmt. Zusammen mit dem eingedickten Primärschlamm wird der desintegrierte Überschussschlamm im Anschluss in den Faulbehälter gefördert. Neben dem schnelleren und weitergehenden Abbau der organischen Substanz bietet die Desintegration des Überschussschlamms den Vorteil einer erhöhten Gasproduktion sowie einer Verbesserung des Entwässerungsverhaltens des Faulschlamms. Gleichzeitig werden in der Faulung auftretende Schaumprobleme minimiert.

Die Desintegrationsanlage besteht im Wesentlichen aus dem Zellaufschlussreaktor, den Zirkulations- und Abzugspumpen, den Wärmetauschern, dem Natronlaugetank mit zugehöriger Annahme- und Dosierstation sowie einer Schaltanlage. Die einzelnen Komponenten wurden maschinen- und elektrotechnisch eingebunden und ans Schlamm-, Brauchwasser-, Heizwasser- und Abluftsystem angebunden.

Zur Aufstellung der Desintegrationsanlage mit der zugehörigen Schaltanlage wurde ein Anbau an das bestehende Schlammbehandlungsgebäude hergestellt. Analog zum Bestandsgebäude wurde der Anbau als eingeschossiges Stahlbetonskelett mit Flachdach ausgeführt. Die Außenwände wurden gemauert, mit einem Wärmedämmverbundsystem versehen und verputzt.

Der Natronlaugetank wurde im Außenbereich platziert. Zur Anlieferung der Natronlauge wurde ein Abtankplatz mit Havarieschacht installiert.

Projektdaten

  • Ausbaugröße KA 88.000 EW
  • Durchsatzleistung Desintegrationsanlage eingedickter ÜSS 1,2-3,5 m³/h
  • Desintegration des eingedickten ÜSS bei 65° über rd. 2 h
  • Nutzvolumen Zellaufschlussreaktor rd. 5,5 m³
  • Nutzvolumen Laugentank rd. 20 m³
  • Nutzbare Fläche Hallenanbau rd. 90 m², lichte Raumhöhe rd. 6 m
  • Abmessung Abtankplatz rd. 3,0 x 5,0 m

Leistungsumfang

  • Objektplanung Ingenieurbauwerke (Lph. 1 – 9, örtl. Bauüberwachung)
  • Fachplanung verfahrens-/ maschinentechnische Ausrüstung (Lph. 1 – 9)
  • Fachplanung EMSR-Technik (Lph. 1 – 9)
  • Tragwerksplanung (Lph. 1 – 6)

Impressionen